Eine Warnung im vorraus. In diesem Microblog landet viel an nonsesens und irrelevantem. Das meiste hierzu bezieht sich auf oder wurde geschrieben aufgrund aktuellen Ereignisse. Überwiegend sind es Gedanken die ohne vorherige Filterung ins geschriebene umgesetzt wurden und anschließend nie wieder gegen gelesen wurden. Sollte es dort missfallende Beiträge geben, werde ich diese bei ausreichender Erklärung auch wieder entfernen.

Kriminalstatistik der Polizei

Statistiken lügen. Generell und Überhaupt. Logisch gesehen wäre also eine statistische Auswertung die besagt, eine Statistik lügt, gleichzeitig sowohl eine Lüge als auch die Wahrheit.

Vor einigen Wochen wurde wohl die Kriminalstatistik für das Jahr 2010 veröffentlicht Jedenfalls ist der Kurzbericht auf einer Seite des BKA abrufbar. Erstellt am 3 Mai und zuletzt bearbeitet am 20 Mai. Ich kann nicht sagen, was das Nachbearbeiten zu bedeuten hat, aber es zeigt, dass sich auch solche Dokumente noch nachträglich ändern können, weil zum Beispiel Fehler beseitigt werden mussten.

Kommen wir aber mal ein wenig zum Inhalt. Ich habe den Bericht selbst nicht gelesen, aber einige Artikel, die sich mit dessen Inhalt beschäftigen. So berichtet neues Deutschland von Sinkender Kriminalitätsrate und Welt Online von "Deutschland ist ein Paradies für Einbrecher". Das halte ich soweit noch für gewöhnlich. Es gibt immer Unterschiede, da sich einige Medien nur auf die Gesamtzahlen und einige nur auf bestimmte Bereiche konzentrieren. Das hängt halt auch davon ab, wie positiv bzw. negativ man die Statistik darstellen will.

Lustig wird es aber, wenn man sich die Meinung der Polizeigewerkschaft zu der Statistik anhört. Die mahnt nämlich an, dass die Dunkelziffer, also die Zahl der Straftaten von der die Polizei nichts mitbekommen hat, sogar gestiegen ist. So absurd das zunächst klingt, gibt es dafür jedoch gleich zwei logische Erklärungen. Zunächst einmal, dass die relative Dunkelziffer bei Verbrechen deren Rate gesunken ist nur einen kleinen Teil ausmacht und Analog dazu bei jenen mit gestiegener Rate eine hohe relative Dunkelziffer vorliegen muss. Das ist deshalb möglich, weil man bei Dunkelziffern mit festen Prozentsätzen arbeitet. Wie diese zustande kommen will ich hier aber nicht auch noch erklären. Ein zweiter Grund, der eine höhere Dunkelziffer begünstigt ist der Stellenabbau bei der Polizei, wodurch weniger Streifen möglich sind, die Täter ertappen könnten.

Das einzige was ein wenig sorge bereitet, ist die Fixierung auf Internetkriminalität. Dabei gibt es gerade dort Bereiche, in denen die Polizei heute und schon vor Jahren nicht sonderlich bereit war zu helfen. Damals waren es Dialer die bei einigen Leuten Telefonrechnungen im 3 bis 4 stelligen Bereich verursachten. Das heutige Gegenstück dazu sind Zahlungsaufforderungen die man erhält, nachdem man sich bei bestimmten Seiten registriert hat. Auch hier habe ich bisher von keinem Fall gehört, in dem die Polizei hilfreich war. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das überhaupt in deren Statistik unter dem Bereich Betrug mit aufgenommen wird. (scheinbar unterscheiden sie in der Kategorie Internet zwischen Betrug und Computerbetrug) Der Bereich Ausspähen,Abfangen von Daten wird sich wohl auf das stehlen von Passwörtern, Email Adressen und so weiter beziehen. Da sie dort wohl nur 15 Tausend Fälle registriert haben, rechne ich hier mit einer doch recht großen Dunkelziffer. Nicht wegen dem angeblich hohen kriminellem Potenzial im Internet. Schlicht weil viele Administratoren recht fahrlässig mit den Daten umgehen. Ich denke hier könnte ein ähnlicher Weg wie zur Verringerung der Dunkelziffer im Bereich von sexuellen Übergriffen und häuslicher Gewalt helfen. Eine große und andauernde Kampagne zur Aufklärung der Bevölkerung, wie man sich vor solchen Übergriffen schützt und wie man vorgehen sollte, wenn man Opfer eines Übergriffs geworden ist. Ich finde es aber auch interessant, was alles zu Computerbetrug gerechnet wird. Das nutzen von gefälschten und manipulierten EC-Karten soll da wohl dazu gehören, was die hohe Zahl an Fällen recht schnell erklären würde. Solche Strafen in den Bereich Internet einzuordnen wäre dann aber doch recht dreist von der Polizei.